Dienstag, 16. April 2013

RPWL - Beyond Man and Time

RPWL Beyond Man and Time, 2012

Beyond Man and Time ist bereits das 10. Album der international äußerst erfolgreichen, aus Bayern stammenden, Prog-Rock-Band RPWL. Mit diesem Werk, das bei gentle art of music erschien, hat die Band zum ersten Mal ein Konzeptalbum vorgelegt. 







1997, als Nachfolgeband der Gruppe Violet District entstanden, trat man zunächst als Pink Floyd Coverband auf. Der Bandname wurde der Einfachheit halber aus den Anfangsbuchstaben der Gründungsmitglieder Phil Paul Risettio (dr), Chris Postl (b), Karl Heinz Wallner (git) und Yogi Lang (voc, key) gebildet.
In dieser Besetzung entstand im Jahr 2000 dann auch das erste Studioalbum God has failed.
Mittlerweile sind von dieser Urbesetzung noch Yogi Lang und Kalle Wallner übrig. Vervollständigt wird die Gruppe momentan von Markus Jehle, der die Keyboards übernahm, Marc Turiaux am Schlagzeug und Werner Taus am Bass.

12 Jahre also nach der Veröffentlichung des ersten Albums wurde mit Beyond Man and Time das erste Konzeptalbum aufgenommen, welches laut Pressetext „eine musikalische Reise durch die Welt außerhalb Platons Höhlen“ beschreibt. Die Anregung dazu kam von Nietsches „Also sprach Zarathustra“, deren erste Gedanken mit „6.000 Fuß jenseits von Mensch und Zeit“, also „beyond man and time“, unterschrieben wurden.  
Der Protagonist des Werkes trifft bei seiner Reise auf die verschiedensten Charaktere, die auf dem Album musikalisch vertont werden und als Untertitel der Songs auftauchen. Das instrumentale Intro „Transformed“ ist der Ausgangspunkt der Reise, die mit dem ersten Stück „We are what we are (The Keeper)“ beginnt. In den nächsten Stücken werden die weiteren Charaktere („The Blind“, „The Scientist“, „The Ugly“, „The Creator“) unter sehr feinsinnigen Einsatz verschiedener Instrumente und Yogis getragenen Gesangs eindrucksvoll beschrieben. Dabei wird die Stimmung der Songs mal druckvoll-rockig durch den Einsatz Kalle Wallners Gitarren oder ruhig-getragen durch einen keyboardbetonten Klangteppich erzeugt.
Das mit 2.04 min kürzeste Stück „Somewhere in Between (The Dream of saying yes)“ leitet dann über zum gitarrenlastigen „The Shadow“, dem das zweiteilige „The Wise in the Desert“ folgt. Den Höhepunkt des Albums stellt das folgende, über 16 Minuten dauernde, „The Fisherman“ dar, das sich aus den zum Teil mit orientalischen Klängen versehenen Teilen „High as a Mountain Part 1“, „The Abyss“ und „High as a Mountain Part 2“ zusammensetzt.
Mit dem letzten Stück „The Noon (The eternal Moment of Return)“, bei dem Yogis, an Pink Floyds David Gilmour erinnernden Gesang, besonders zur Geltung kommt, schließt sich letztlich der Kreis und beendet eine außergewöhnliche Klangreise.

Alle Songs zeichnen sich durch feine Instrumentierung aus, die immer die passende Stimmung erzeugen. Der Gesang ist nicht aufdringlich, aber dennoch einprägend und passt perfekt zum gesamten Album. RPWL gelingt es, den Hörer von Anfang an zu fesseln und mitzunehmen zu einem spannenden und abwechslungsreichen Abenteuer. Nachdem der letzte Ton verklungen ist, ist es, als ob man aus einem schönen Traum erwacht, und man ist überrascht, wie schnell doch die Zeit vorübergeht.

Für mich ist Beyond Man And Time das Album des Jahres 2012.
Es gibt 5 von 5 Punkten.