Beyond Man and Time ist bereits das 10. Album der international äußerst erfolgreichen, aus Bayern stammenden, Prog-Rock-Band RPWL. Mit diesem Werk, das bei gentle art of music erschien, hat die Band zum ersten Mal ein Konzeptalbum vorgelegt.
1997, als
Nachfolgeband der Gruppe Violet District entstanden, trat man zunächst als Pink
Floyd Coverband auf. Der Bandname wurde der Einfachheit halber aus den
Anfangsbuchstaben der Gründungsmitglieder Phil Paul Risettio (dr), Chris Postl
(b), Karl Heinz Wallner (git) und Yogi Lang (voc, key) gebildet.
In dieser
Besetzung entstand im Jahr 2000 dann auch das erste Studioalbum God has failed.
Mittlerweile
sind von dieser Urbesetzung noch Yogi Lang und Kalle Wallner übrig.
Vervollständigt wird die Gruppe momentan von Markus Jehle, der die Keyboards
übernahm, Marc Turiaux am Schlagzeug und Werner Taus am Bass.
12 Jahre
also nach der Veröffentlichung des ersten Albums wurde mit Beyond Man and Time
das erste Konzeptalbum aufgenommen, welches laut Pressetext „eine musikalische
Reise durch die Welt außerhalb Platons Höhlen“ beschreibt. Die Anregung dazu
kam von Nietsches „Also sprach Zarathustra“, deren erste Gedanken mit „6.000
Fuß jenseits von Mensch und Zeit“, also „beyond man and time“, unterschrieben
wurden.
Der
Protagonist des Werkes trifft bei seiner Reise auf die verschiedensten
Charaktere, die auf dem Album musikalisch vertont werden und als Untertitel der
Songs auftauchen. Das instrumentale Intro „Transformed“ ist der Ausgangspunkt
der Reise, die mit dem ersten Stück „We are what we are (The Keeper)“ beginnt.
In den nächsten Stücken werden die weiteren Charaktere („The Blind“, „The
Scientist“, „The Ugly“, „The Creator“) unter sehr feinsinnigen Einsatz
verschiedener Instrumente und Yogis getragenen Gesangs eindrucksvoll
beschrieben. Dabei wird die Stimmung der Songs mal druckvoll-rockig durch den
Einsatz Kalle Wallners Gitarren oder ruhig-getragen durch einen keyboardbetonten
Klangteppich erzeugt.
Das mit
2.04 min kürzeste Stück „Somewhere in Between (The Dream of saying yes)“ leitet
dann über zum gitarrenlastigen „The Shadow“, dem das zweiteilige „The Wise in
the Desert“ folgt. Den Höhepunkt des Albums stellt das folgende, über 16
Minuten dauernde, „The Fisherman“ dar, das sich aus den zum Teil mit
orientalischen Klängen versehenen Teilen „High as a Mountain Part 1“, „The
Abyss“ und „High as a Mountain Part 2“ zusammensetzt.
Mit dem
letzten Stück „The Noon (The eternal Moment of Return)“, bei dem Yogis, an Pink
Floyds David Gilmour erinnernden Gesang, besonders zur Geltung kommt, schließt
sich letztlich der Kreis und beendet eine außergewöhnliche Klangreise.
Alle Songs
zeichnen sich durch feine Instrumentierung aus, die immer die passende Stimmung
erzeugen. Der Gesang ist nicht aufdringlich, aber dennoch einprägend und passt
perfekt zum gesamten Album. RPWL gelingt es, den Hörer von Anfang an zu fesseln
und mitzunehmen zu einem spannenden und abwechslungsreichen Abenteuer. Nachdem
der letzte Ton verklungen ist, ist es, als ob man aus einem schönen Traum
erwacht, und man ist überrascht, wie schnell doch die Zeit vorübergeht.
Für mich
ist Beyond Man And Time das Album des Jahres 2012.
Es gibt 5
von 5 Punkten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen